Die Beratungszahlen der Migrationsberatung befinden sich seit Mitte des letzten Jahrzehnts bis heute auf hohem Niveau. Viele neuzugewanderte Menschen haben weiterhin einen großen Bedarf an Beratung und Unterstützung. Im vergangenen Jahr wurden bundesweit rund 115.000 junge Menschen aus 180 Nationen von den JMD beraten und begleitet. In den MBE wurden 305.295 Beratungsfälle gezählt. Zuzüglich der 210.614 mitberatenen Familienangehörigen konnten somit bundesweit insgesamt 515.909 Personen erreicht werden.
In Baden-Württemberg wurden in den 58 MBE in katholischer Trägerschaft 15.207 Beratungsfälle gezählt. In den 24 JMD der katholischen Trägergruppe konnten im Jahr 2020 insgesamt 4.535 junge Ratsuchende zwischen 12 und 27 Jahren aus 107 Nationen erreicht werden. „Diese Zahlen zeigen eindrucksvoll: Indem wir ratsuchende Personen mit Migrationsbiographie stärken, können sich zugewanderte Menschen besser integrieren und das stärkt den Zusammenhalt und damit die Zukunft unserer Gesellschaft“, so Holuscha-Uhlenbrock und Schaer.
Da Einwanderung nach Deutschland weiterhin stattfinde, müssten sich die Kommunen dauerhaft und strukturell darauf einstellen. Die Migrationsberatung sei ein verlässlicher Ansprechpartner in der Einwanderungsgesellschaft vor Ort, der durch langjährig gewachsene Vernetzung den Zusammenhalt des Gemeinwesens fördert und sichert. „MBE und JMD sind seit Jahrzehnten nicht nur auf die verschiedensten individuellen Lebenslagen eingestellt, sondern begleiten auch den gesellschaftlichen Wandel verlässlich und souverän“, betonen die beiden Caritasdirektorinnen. Trotz der pandemiebedingten Verunsicherungen und Einschränkungen sei es mit kreativen und flexiblen Lösungen wie Onlineberatung, virtuelle Gruppenangebote oder Treffen im Freien gelungen, ein qualitativ hochwertiges Beratungsangebot für Neuzugewanderte aufrecht zu erhalten. Allerdings bleibe die Ausstattung mit Ressourcen deutlich hinter dem zurück, was notwendig sei.