Dennoch kann das feine weiße Pulver sehr viel mehr als Soßen binden. Es besteht hauptsächlich aus den beiden Kohlehydraten Amylopektin und Amylose, je nach Herkunft der Rohstoffe variiert die Zusammensetzung leicht. Nicht einmal die Hälfte, nämlich 43 % der knapp 2 Mio. t jährlich in Deutschland verbrauchten Stärke, gelangt in den genannten Lebensmittelbereich. Weitere 10 % gehen in die Süßwarenindustrie und 6 % in die Chemie und technische Industrie, zum Beispiel für die Herstellung von Tabletten, als Bestandteil von Bioplastik oder als Grundstoff für Plattformchemikalien.
Mit gut 40 % geht ein großer Teil der Stärke aber in die Papier- und Wellpappeherstellung. Bei der Papierherstellung dient sie zur Behandlung - der sogenannten Imprägnierung - der Papieroberfläche. Das verbessert die Eigenschaften des Papiers, macht es besser beschreib- oder bedruckbar. Bei der Produktion von Wellpappe wird sie vor allem als Stärkekleister genutzt, der die Papierschichten miteinander verklebt.