Hinzu kommt, dass es sich bei einem Knall um einen plötzlichen Impulslärm handelt, der das Gehör unvorbereitet trifft. Entscheidend ist dabei neben der Lautstärke auch die Nähe zum Knall. Selbst in ein bis zwei Metern Entfernung kann ein explodierender Böller das Gehör für immer ruinieren. Viele Menschen sind sich dieser Gefahr nicht bewusst. Die Folge: Jedes Jahr gibt es schätzungsweise 20.000 bis 30.000 Patienten, die durch Silvesterböller ein so genanntes Knalltrauma erleiden. Dieses ist verbunden mit einer akuten Hörminderung oder auch einem Tinnitus, also einem dauerhaften Ohrgeräusch. Häufig sind diese Schädigungen nicht mehr oder nur teilweise zu beheben.
Wer sich verlässlich vor einem Knalltrauma schützen will, sollte zu Silvester unbedingt Gehörschutz tragen - unabhängig davon, ob man selbst Böller abfeuern oder nur zusehen möchte. Zu empfehlen sind einfache Ohrstöpsel oder auch individuell angefertigte Ohrschutzlösungen, erhältlich in jedem Hörakustik Fachgeschäft. Vor allem Kinder sollten damit versorgt werden. Sie sind besonders gefährdet, da sie den angemessenen Abstand zu Knallkörpern noch nicht einschätzen können.
Bei akutem Hörverlust oder Ohrgeräuschen sollten Betroffene umgehend ärztliche Hilfe aufsuchen. Beim bloßen Verdacht auf eine Schädigung des Gehörs ist der vorsorgliche Hörtest bei einem Hörakustiker zu empfehlen. Liegt eine nachhaltige Beeinträchtigung vor, kann die Anpassung von Hörsystemen Abhilfe schaffen. Die Hörakustiker der Fördergemeinschaft Gutes Hören bieten dazu Beratung und umfassende Vorsorge an - von der Lärmprävention über Gehörschutzmaßnahmen bis hin zu den kostenlosen Hörtests. Einen FGH-Partner in der Nähe findet man im Internet unter www.fgh-info.de.
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