Morgens um halb fünf in Ratzeburg: Mit den ersten Sonnenstrahlen des Tages legt das weiß-grüne Fischerboot vom Ufer ab und fährt langsam auf den Ratzeburger See hinaus. Dorthin, wo am Abend zuvor die Netze gestellt wurden. "Neben Barschen, Hechten und Aalen gilt unser Hauptaugenmerk der Maräne", erklärt Fischwirtschaftsmeister Rüdiger Jobmann. Für ihn gehöre sie zu Ratzeburg wie der Ratzeburger See oder wie der Ratzeburger Ruder-Achter, ein perfektes Trio sozusagen!
Frischer als hier bei Fischer Jobmann kann man die Edelmaräne oder ihre kleiner Schwester, die Silbermaräne, gar nicht serviert bekommen. Ihr Weg ist bei Jobmann nie weit, vor allem weil auch sein Restaurant "Fischerstube" direkt am Wasser liegt. Wer möchte, könnte von den Tischen aus quasi die Füße in den See tauchen. Sogar einen Blick auf den Ratzeburger Dom kann er seinen Gästen bieten. "Für mich ist der Ratzeburger See mein Leben. Er ist meine Heimat. Wenn ich mich entspannen möchte, dann nehme ich den kleinen Kahn, rudere ganz alleine aufs Wasser und komme erst abends wieder zurück, manchmal mit einem stattlichen Hecht im Boot." Diesen bereitet er dann gemeinsam mit seiner Frau Frauke zu.
Jobmann hat den Blick für das Wasser und für dessen Schönheiten. "Wenn wir früh morgens mit dem Boot rausfahren, dann begleiten uns die Seeadler, an manchen Tagen 8 bis 10 dieser seltenen Tiere. Sie sind genau wie wir auf der Suche nach Nahrung." Wenn die majestätischen Vögel mit ihren großen Schwingen über den ruhigen See kreisen, berühre ihn das immer wieder aufs Neue. Im nächsten Jahr feiert er sein 40. Dienstjubiläum. Seit 1975 ist er alleiniger Pächter der gesamten Ratzeburger Seen. Dazu gehören der Küchensee, Domsee und der Ratzeburger See.
Einst verlief am Ratzeburger See die innerdeutsche Grenze. Noch immer wild und unberührt erscheint daher das unter Naturschutz stehende Ostufer, an dem Haubentaucher, Gänsesäger, Enten und andere Wasservögel ihre Brut- und Nahrungsräume finden. Zudem lockt der See mit seinen bewaldeten Ufern zum Wandern oder Radfahren. "Auch der benachbarte Domsee eröffnet eine fantastische Wasserlandschaft mit schilfbewachsenen Ufern und ursprünglichen Naturräumen", weiß Rüdiger Jobmann. Ob man wegen der noch größtenteils unberührten Natur hierherkommt oder zum Wassersport, hier gibt es für jeden etwas. "Und da sind auch immer noch die vielen versteckten Winkel und Buchten, an denen man selbst an einem Sommertag ganz für sich alleine sein kann", schwärmt der sympathische Fischer.
Für Surfer, Ruderer, Segler, Kanuten oder ganz sportive Menschen auf dem Hydro-Bike bieten die Seen jede Menge Abwechslung. Sogar die deutschen Olympia-Ruderer trainieren im Bundesleistungszentrum und beim Ratzeburger Ruderclub. "Viele unserer Gäste entdecken bei einer Schifffahrt die Wahrzeichen der Stadt und genießen dabei die herrlichen Ausblicke auf den Dom und die bewaldeten Seeufer", weiß der Fischer. Die Insellage inmitten der vier Seen ermöglicht es, die Ratzeburger Innenstadt komplett mit Kanu oder Tretboot zu umrunden. Von der Schlosswiese aus startet die Schifffahrt zur großen Tour über den Ratzeburger See. All das lässt sich ganz entspannt vom Logenplatz bei Fischer Jobmann aus betrachten.
Informationen über Ratzeburg und den Ratzeburger See, Übernachtungsmöglichkeiten und Pauschalangebote sind auf www.ratzeburg-tourismus.de erhältlich.
Tourist-Information Ratzeburg: Unter den Linden 1, 23909 Ratzeburg, Tel. (0 45 41) 80 00 886, info@ratzeburg.de
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