In seinem Grußwort erinnerte Staatsrat Tim Cordßen-Ryglewski an die Situation an der HSB bei Amtsantritt der Kanzlerin vor acht Jahren: „2013 war die Hochschule Bremen in einer schwierigen Lage. Überlast und Strukturen, die mit den verfügbaren Mitteln kaum steuerbar waren. Mit der in der Amtszeit von Christiane Claus eingeleiteten Konsolidierung hat sich die HSB verstärkt auf das Kerngeschäft in Studium und Lehre besonnen. Unpopuläre Entscheidungen und harte Einschnitte zeigten bald erste Erfolge.“ Mit Nachdruck habe sich Christiane Claus stets für die HSB eingesetzt, was ihr hohen Respekt in der Wissenschaftsbehörde eingebracht habe. Als Beispiele nannte der Staatsrat den Aufbau eines Gesundheitsschwerpunktes sowie die Bewältigung der Corona-Krise.
Rektorin Prof. Dr. Luckey ließ daraufhin die vergangenen 30 Berufsjahre von Christiane Claus Revue passieren. Dabei sprach sie von einem „Roten Faden“, der ihre gesamte berufliche Karriere durchzog. „Als Geschäftsführerin der Studierendenwerke in Leipzig und Göttingen und ab Anfang der 2000-er Jahre an den Fachhochschulen Oldenburg / Ostfriesland / Wilhelmshaven sowie Emden Leer suchte sie sich nicht immer die leichtesten Aufgaben aus.“ Dazu zählte die Rektorin den Strukturwandel und die damit verbundenen Herausforderungen für den Hochschultyp HAW (Hochschule der Angewandten Wissenschaften). Viel Arbeit für Christiane Claus, es ging um stärkere Autonomie der Hochschulen, es ging um Globalhaushalte, neue Besoldungssysteme, die Dienstleistungsorientierung für die Studierenden, die Bauherrin-Eigenschaft oder Organisationsentwicklung. „Auch als Krisenmanagerin in der Corona-Pandemie hat Christiane Claus ihre Qualitäten unter Beweis gestellt. Dabei zeigte sie Kreativität und Risikobereitschaft, damit alle - Studierende und Beschäftigte - unter guten Bedingungen arbeiten können,“ betonte die Rektorin. Diese Eigenschaften seien Christiane Claus auch an den niedersächsischen Hochschulen zugutegekommen, als sie die Hochschulfusion und Jahre später die erneute Trennung dieser Einrichtungen im Nordwesten bewältigen musste. „Die erste Zeit an der HSB als Kanzlerin ab 2013 waren gekennzeichnet durch wiederholte Haushaltssperren, massive Einschnitte bei den Erstsemesterplätzen und zunächst nur sehr wenigen Berufungsverfahren. Auf der Agenda stand zunächst, die HSB massiv zurückzubauen, um zukunftsfähig zu bleiben und die Qualität zu sichern. Dieser Weg konnte umgekehrt werden: Die Kanzlerin hat mit ihrem Einsatz und ihrer fachlichen Expertise die Grundlagen mit dafür geschaffen, dass über 100 Professuren besetzt und der Anteil des nicht-wissenschaftlichen Personals deutlich aufgestockt werden konnte. Außerdem wurden 17 Professuren für duale Studiengänge besetzt. Wir haben eine unternehmerische Kanzlerin,“ so Karin Luckey abschließend, „die als kollegiale Beraterin stets verlässlich und mit Transparenz und Unnachgiebigkeit uns zur Seite gestanden hat. Damit hat Christiane Claus ganz wesentlich dazu beigetragen, dass die HSB heute zu den bedeutendsten HAW im Norden gehört und die finanziellen Grundlagen neu aufgestellt wurden.“
„Ich habe mich damals schon auf meine Aufgabe in Bremen gefreut“, resümierte Christiane Claus in ihrer Erwiderung und bezeichnete Bremen als wichtige berufliche Station. „Während meiner Zeit an der HSB konnte ich stets sicher sein, von der senatorischen Behörde und den leistungsstarken Führungskräften an der HSB unterstützt zu werden. Gemeinsam mussten wir oft dicke Bretter bohren.“ Auch die Zusammenarbeit mit den Hochschul-Gremien sei immer gut gewesen. „Wenn wir unsere Leistungen weiterhin erbringen, bin ich mir sicher, dass dafür auch in Zukunft die erforderlichen Ressourcen zur Verfügung stehen.“ An die Anwesenden gerichtet, schloss die scheidende Kanzlerin mit den Worten: „Ich wünsche Ihnen allen auch in Zukunft gutes Gelingen und bedanke mich für die gute Zusammenarbeit in den letzten acht Jahren.“