Ein wichtiges Thema stellte der Fachkräftemangel in Deutschland dar. Eine deutlich höhere, allgemeine Wertschätzung des Pflegeberufes in Brasilien, die obligatorische akademische Ausbildung der Pflegenden, die mit Praxiseinsätzen fünf Jahre umfasst, und eine gleichberechtigte Positionierung in den meisten Handlungsfeldern der Gesundheitsversorgung wurden als zentrale Impulse für die Attraktivität des Pflegeberufes identifiziert. Auch in der Orientierung auf das Gemeinwesen, das heißt nicht auf das Krankenhaus bezogene Versorgungsformen, hat Brasilien Schritte unternommen, die für die zukünftige gelingende Versorgung der alternden Gesellschaft in Deutschland interessante Anstöße bereithält. Im Bereich des Managements und der Qualitätssicherung pflegerischer Einrichtungen konnten die Pflegewissenschaftler und Managerinnen aus der Praxis in Bremen weiterführende Ansätze der Qualifikation und Ausgestaltung dieser Positionen einbringen. Auch die Vorstellung der langjährig entwickelten, altenpflegerischen Versorgungstrukturen in Deutschland stießen auf lebhaftes Interesse, da vergleichbare Strukturen in Brasilien nicht erkennbar sind, aber aufgrund der soziodemographischen Entwicklung in absehbarer Zeit benötigt werden.
Gefördert wurde die Tagung unter anderem durch die Wolfgang-Ritter-Stiftung, das Rektorat der Hochschule Bremen und die HAW Hamburg.
* UAS7 e. V.: Zusammenschluss von sieben forschungsorientierten deutschen Fachhochschulen mit starker internationaler Ausrichtung: Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, Hochschule Bremen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Technische Hochschule Köln, Hochschule München, Fachhochschule Münster und Hochschule Osnabrück (www.uas7.de).