Ob Suchmaschinen, soziale Netzwerke oder Bibliothekskataloge - Nutzerinnen und Nutzer geben für ihre Suchanfrage meist nur ein bis zwei Wörter an. Gleichzeitig erwarten sie passende, nach Qualität sortierte Treffer und dass populäre Ergebnisse, also solche, die von anderen Nutzern häufig angesehen werden, oben stehen. Während Internet-Suchmaschinen genau diese Erwartungen erfüllen, sortieren Bibliothekskataloge (sogenannte OPACs, Online Public Access Catalogs) meist einzig nach der Aktualität der Datensätze.
Das gemeinsame Forschungsprojekt LibRank des HAW Hamburg und der ZBW - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft will dies ändern. Das suchmaschinen-geprägte Such- und Bewertungsverhalten der Nutzer und Nutzerinnen soll auf bibliothekarische Informationssysteme übertragen werden.
Ziel von LibRank ist es, ein Verfahren zu entwickeln, das die Suchergebnisse in Bibliothekskatalogen nach höherer Relevanz für die Nutzer/innen sortiert. In die Aufstellung eines solchen Rankings sollen zusätzliche Faktoren wie z.B. semantische Relevanz, Aktualität, Popularität und Verfügbarkeit von einzelnen Medien sowie der Nutzungskontext einbezogen werden. Die Rankingfaktoren werden evaluiert, entsprechend systematisch gewichtet und algorithmisch verarbeitet. Die Ergebnisse des Projekts "LibRank" werden transparent gemacht und können von anderen Bibliotheken und Fachportalen genutzt werden. Anwendungs- und Testfeld für LibRank wird "EconBiz" sein, die von der ZBW betriebene virtuelle Fachbibliothek für Wirtschaftswissenschaften, die häufig für Literaturrecherchen genutzt wird.
Das Projekt wird geleitet von Prof. Dr. Dirk Lewandowski (HAW Hamburg, Fakultät Design, Medien und Information, Department Information) und Prof. Dr. Klaus Tochtermann von der ZBW.