Unser Alltag ist voller Konflikte. Auch im Arbeitsleben gehören sie zur Regel. Viele Konflikte lassen sich leicht ausräumen¸ im besten Fall werden sie sogar produktiv genutzt. Andere aber schwelen vor sich hin, eskalieren und machen die Zusammenarbeit unter Kollegen/innen am Arbeitsplatz unerträglich. Ungelöste Konflikte vergiften aber nicht nur die Arbeitsatmosphäre, sie lassen auch die Motivation der beteiligten Mitarbeiter/innen sinken, Fehler häufen sich, Krankheitstage nehmen zu und die Produktivität entsprechend ab.
Angelehnt an den "Round Table Mediation und Konfliktmanagement der deutschen Wirtschaft" soll Konfliktmanagement nun auch im öffentlichen Sektor systematisch voran gebracht und weiterentwickelt werden. Ebenso wie privatwirtschaftliche Unternehmen haben Behörden und andere öffentliche Organisationen zunehmend Bedarf an einem professionellen Umgang mit auftretenden Konflikten innerhalb der Organisation. Mit dem Runden Tisch wollen sich die Pioniere des Konfliktmanagements im öffentlichen Sektor vernetzen, Erfahrungen austauschen und gegenseitig bei der Einführung und Weiterentwicklung von Konfliktmanagement unterstützen.
"Wir können da noch viel voneinander lernen, allein schon weil es viele Wege gibt ein Konfliktmanagement zu etablieren", sagt Helmuth Gramm, zuständig für das Konfliktmanagement an der HAW Hamburg. Studien haben bewiesen, dass gut aufeinander abgestimmte Elemente eines betrieblichen Konfliktmanagements die Kommunikations- und Konfliktkultur eines Unternehmens erheblich verbessern können. Für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen gleichermaßen stellt das Konfliktmanagement ein Instrument werteorientierter Führung dar und verbessert die Organisationskultur. Das hat wiederum positive Auswirkungen auf die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und kann ein entscheidender Faktor bei der Mitarbeitergewinnung sein.