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Menschen mit Laktoseintoleranz müssen nicht ganz auf Milchprodukte verzichten

Veränderungen bei der Ernährung sind nur dann sinnvoll, wenn die Diagnose stimmt

(lifePR) (Köln, )
Bei Menschen mit Laktoseintoleranz können Milch und Milchprodukte zu sehr unangenehmen Verdauungsbeschwerden wie Blähungen und Durchfall führen. Doch die meisten Menschen vertragen trotzdem über den Tag verteilt problemlos so viel Laktose, wie in zwei Tassen Milch enthalten ist. Darauf weist das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in seinen am 16.09.2010 auf Gesundheitsinformation.de veröffentlichten Informationen hin.

Bis zu eine von fünf Personen ist in Deutschland von einer Laktoseintoleranz betroffen. Ursache der Laktoseintoleranz ist ein Mangel an dem Enzym Laktase, das im Darm den Milchzucker verdaut. Nahrungsergänzungsmittel mit Laktase scheinen jedoch nicht zu halten, was sie versprechen. Studien haben nicht gezeigt, dass laktasehaltige Präparate bei einer Laktoseintoleranz nützlich sind. Auch für laktosereduzierte Milch ist nicht nachgewiesen, dass sie insgesamt zu weniger Beschwerden führt.

Belastungstest hilft Laktoseintoleranz festzustellen

Mit einer Laktoseintoleranz - auch Milchzuckerunverträglichkeit genannt - ist es wie mit anderen Unverträglichkeiten. "Bevor man auf bestimmte Nahrungsmittel verzichtet, sollte man möglichst sicher sein, was wirklich das Problem ist", erklärt Professor Dr. med. Jürgen Windeler, der Leiter des IQWiG. "Einfach ein bestimmtes Nahrungsmittel wegzulassen und selbst zu beobachten, ob sich die Beschwerden verändern, kann leicht in die Irre führen", gibt Windeler zu bedenken. Denn auch andere gesundheitliche Probleme wie ein Reizdarmsyndrom können ähnliche Symptome auslösen. Zudem sind Milch und Milchprodukte wichtige Kalziumlieferanten. "Um herauszufinden, was tatsächlich hinter den Beschwerden steckt, sind objektive Tests notwendig", so Windeler.

Das IQWiG hat jetzt eine Zusammenfassung wichtiger Studien ausgewertet, die untersuchen, wie man eine Laktoseintoleranz zuverlässig diagnostizieren und wie man mit ihr umgehen kann. Diese Auswertung zeigt, dass ein Belastungstest derzeit die beste Möglichkeit ist herauszufinden, ob eine Laktoseintoleranz für die Beschwerden verantwortlich ist. Bei einem solchen Belastungstest wird eine Testperson zunächst gebeten, auf Milch und Milchprodukte zu verzichten. Nach einer Laktosegabe wird dann beispielsweise der Atem oder das Blut untersucht.

Milchprodukte in Maßen und zusammen mit anderen Nahrungsmitteln verzehren

Menschen mit einer Laktoseintoleranz profitieren davon, wenn sie nicht zu viel Milch und Milchprodukte zu sich nehmen und sie nur gleichzeitig mit anderen Lebensmitteln konsumieren. Das ist der beste bekannte Weg, die Symptome zu lindern. Andererseits bleiben die meisten Menschen trotz Laktoseintoleranz beschwerdefrei, wenn sie eine Tasse Milch trinken. Wenn man den ganzen Tag betrachtet, können die meisten sogar zwei Tassen zu sich nehmen, ohne dass es zu Beschwerden kommt.

Wenn jemand weitgehend oder vollständig auf Milch und Milchprodukte verzichtet, ist es wichtig, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Es ist nicht Laktose, die wir brauchen, sondern es sind andere Bestandteile der Milch - insbesondere Kalzium.

Die IQWiG-Website Gesundheitsinformation.de informiert die Bevölkerung allgemeinverständlich und aktuell über medizinische Entwicklungen und Forschungsergebnisse zu wichtigen gesundheitlichen Fragen. Hier finden Sie auch eine Einkaufshilfe für Menschen mit Laktoseintoleranz, die hilft, die Informationen auf der Verpackung von Nahrungsmitteln zu entschlüsseln. Wer über die neuesten Veröffentlichungen der unabhängigen Gesundheits-Website auf dem Laufenden sein möchte, kann den Gesundheitsinformation.de-Newsletter abonnieren.

Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

Das IQWiG ist ein unabhängiges wissenschaftliches Institut, das Nutzen und Schaden medizinischer Maßnahmen für Patienten untersucht. Wir informieren laufend darüber, welche Vor- und Nachteile verschiedene Therapien und Diagnoseverfahren haben können.

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