Tipp1: Anbieter vergleichen und wechseln
Banken nützen oft die Unwissenheit ihrer Kunden aus und bieten diesen eine Kreditverlängerung zu Konditionen an, die weit von den Bestsätzen am Markt entfernt sind, weiß Robert Haselsteiner, Gründer und Co-CEO der Interhyp AG, und ergänzt: Dabei verschafft bereits ein Zinsvorteil von 0,5 Prozent bei einer 100.000-Euro-Finanzierung auf zehn Jahre Laufzeit eine Ersparnis von 5.000 Euro.Überzeugt das Angebot einer anderen Bank, ist der Wechsel heutzutage mühelos möglich und kostet auch nicht viel: Für eine Grundschuldabtretung, die die Banken meist unter sich regeln, ist bei einer Grundschuld von 100.000 Euro mit Gebühren von 200 bis 400 Euro zu rechnen. Einzelne Finanzinstitute übernehmen diese Kosten sogar für den Kunden.
Tipp2: Zinsersparnis in die Tilgung stecken
Baugeldzinsen sind historisch günstig: Lagen Kredite mit 10jährigen Zinsbindungen Ende 1997 bzw. Anfang 1998 bei knapp 6 Prozent, gibt es diese Darlehen heute bereits ab 4,59 Prozent effektiv. Haselsteiner empfiehlt: Anschlussfinanzierer sollten die durch den Zinsvorteil erzielten Ersparnisse in eine erhöhte Tilgung stecken. So wird der Geldbeutel auch nicht stärker als vorher strapaziert, die Immobilie aber einige Jahre früher abbezahlt sein.
Tipp3: Lange Zinsbindung wählen
Aufgrund der flachen Zinsstrukturkurve sind momentan langfristige Zinsbindungen von 15 und 20 Jahren mit Best-Konditionen von 4,75 und 4,92 Prozent effektiv kaum teurer als klassische 10-Jahres-Darlehen. Optimale Voraussetzungen also, um das günstige Zinsniveau langfristig zu fixieren, sich von etwaigen Zinserhöhungen unabhängig zu machen und damit hohe Kalkulationssicherheit zu erlangen. Darlehensnehmer, die langfristige Zinsbindungen wählen, müssen dabei nicht um ihre Flexibilität fürchten: Nach zehn Jahren Vertragslaufzeit hat der Kreditnehmer in Deutschland das Recht, seinen Kredit mit einer Frist von sechs Monaten ganz oder teilweise zurückzuführen, erklärt Haselsteiner.