Besonderheit des Volltilger-Darlehens
Anders als beim klassischen Annuitätendarlehen wird beim Volltilger-Kredit nicht der jährliche Tilgungssatz vorgegeben, sondern der Darlehensnehmer bestimmt im Voraus den Zeitraum, nach dem er schuldenfrei sein will. Aus der Laufzeitlänge ergibt sich dann die Tilgungshöhe. Dabei gilt: Je kürzer die gewählte Laufzeit, desto höher der nötige Tilgungsanteil - und umgekehrt.
Vorteile des Volltilger-Darlehens
Volltilger-Darlehen haben gleich mehrere Vorteile. Erstens: Höhere Tilgungssätze werden von den Banken wegen der besseren Kalkulierbarkeit mit Zinsvorteilen belohnt. Das derzeitige Zinstief macht dieses Konzept noch einmal attraktiver: Durch die historisch niedrigen Zinsen bleibt entsprechend viel Spielraum für eine höhere Tilgung. Zweitens: Es muss keine Anschlussfinanzierung vorgenommen werden, bei der das Risiko besteht, dass sie später zu höheren Bauzinsen vorgenommen werden muss. Drittens: Es besteht absolute Kalkulationssicherheit, Kreditnehmer wissen genau, wie hoch ihre monatliche Rate über die nächsten 20 Jahre sein wird. Trotz langfristiger Zinsbindung müssen Darlehensnehmer aber nicht um ihre Flexibilität fürchten. "Nach zehn Jahren Vertragslaufzeit hat der Kreditnehmer in Deutschland das Recht, seinen Kredit mit einer Frist von sechs Monaten ganz oder teilweise zurückzuführen", so Haselsteiner.
Unterschiedliche Laufzeiten
Es gibt Volltilger-Kredite mit 10, 12, 15 oder 20 Jahren Laufzeit. Wer seinen Kredit in 20 Jahren komplett abbezahlt haben möchte, muss derzeit 3,2 Prozent tilgen. Wer bereits in 15 Jahren völlig schuldenfrei sein möchte, benötigt eine Tilgungshöhe von rund 4,8 Prozent.