Trotz der Verschärfung der Finanzmarktkrise in USA und in Europa hat die Europäische Zentralbank (EZB) auch heute ihren Leitzins unverändert bei 4,25% belassen und damit ihre Linie vorerst beibehalten, die Krise nicht mit Leitzinssenkungen, sondern mit Liquiditätsunterstützung an das Bankensystem zu bekämpfen. Sie scheint so lange wie möglich das Pulver trocken halten zu wollen, um erst einmal die Auswirkungen auf die Konjunkturentwicklung besser einschätzen zu können. Der positive Effekt dieser klaren Politik ist, dass die langfristigen Kapitalmarktzinsen nach unten tendieren, da die meisten Investoren davon ausgehen, dass angesichts einer deutlichen Abschwächung der Konjunktur spätestens in 2009 die Leitzinsen gesenkt werden müssen, aber auch der Inflationsdruck in einer Abkühlung der Weltwirtschaft bereits nachlässt. Während also viel in der Realwirtschaft auf Rezession und damit auch sinkende Zinsen hindeuten, gibt es eine große Unbekannte. Was bedeuten die enormen Zusatzbelastungen, die durch die Abarbeitung der Bankenkrise in den USA und in Europa entstehen, für die Staatshaushalte und deren Finanzierungsbedarf? Wie stark werden die Auswirkungen auf Inflation und Inflationserwartungen bei weiteren Belastungen, die eventuell weit über die jetzt verhandelten 700 Mrd. Dollar in den USA hinausgehen könnten, sein? Damit bleibt die Nervosität am Anleihemarkt sehr hoch und die Stimmung der Anleger schwankt zwischen Deflation und Inflationsschub. Interhyp erwartet daher in den nächsten Wochen weiterhin starke kurzfristige Schwankungen bei den Kapitalmarktzinsen und auch bei den Konditionen für Baugeld.
Tage mit Zinsrutsch nach unten sollten daher konsequent zur Absicherung der Konditionen genutzt werden. Wir empfehlen Kunden gerade jetzt in unsicheren Anlagezeiten höhere Tilgungssätze zu vereinbaren. Damit stärker in die eigene Wohnimmobilie zu sparen ist eine sichere und - vor allem bezogen auf die sichere Rendite - sehr sinnvolle Alternative. Für die Anschlussfinanzierung bestehender Darlehen sollte man weiter die Gunst der Stunde nutzen und für langfristige Sicherheit und Kalkulierbarkeit sorgen. Die Zinsstrukturkurve ist zwar schon etwas steiler geworden, die Forwardaufschläge sind aber bei vielen Banken immer noch ausgesetzt. Auch hier sollte man die Chancen nicht versäumen. Besonders Darlehensnehmer, die von Mitte 1999 bis 2001 10-jährige Darlehen mit über 6% abgeschlossen haben, können hier für die nächste Zinsperiode die Belastung deutlich senken und Sicherheit einziehen. Kunden, die in den nächsten 12 Monaten verlängern müssen, sollten jedenfalls in enger Abstimmung mit ihrem Finanzierungsberater den richtigen Zeitpunkt finden.
Die Bestsätze bei Annuitätendarlehen für fünf Jahre liegen derzeit bei 4,85%, für zehn Jahre bei 4,90%, für 15 Jahre bei 5,01%, für 20 Jahre bei 5,05% und für 25 Jahre bei 5,06% effektiv.
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