"Allerdings lohnt sich für Kreditnehmer mit Weitblick ein Angebotsvergleich. Die Konditionen und Berechnungsvarianten können deutlich voneinander abweichen", sagt Michiel Goris, Vorstandsvorsitzender der Interhyp AG. Die Zinsaufschläge für Forward-Kredite variieren je nach Anbieter von 0,02 bis 0,035 Prozent nominal pro Monat Vorlaufzeit. Im Durchschnitt werden rund 0,025 Prozent fällig. Einige Anbieter verlangen jedoch auch nur 0,015 Prozent - oder bis zu 0,04 Prozent. "Welcher Kreditgeber am Ende für den Immobilienbesitzer am günstigsten ist, hängt allerdings von den individuellen Finanzierungsbedingungen und der gewünschten Vorlaufzeit ab", erklärt Goris. Kreditnehmer kommen daher um einen Preisvergleich nicht herum.
Laut Interhyp sind Forward-Darlehen mittlerweile eine feste Größe bei der Finanzierung von Immobilien. Da viele Käufer mit Ende der ersten Zinsbindungsfrist nach fünf, zehn oder 15 Jahren noch eine Restschuld haben, müssen sie ein Anschlussdarlehen aufnehmen. "Gerade bei historisch günstigen Immobilienzinsen wie heute sind jedoch viele in Sorge, dass die Zinsen zum Zeitpunkt ihrer Anschlussfinanzierung in ein oder zwei Jahren höher sind. Mit Forward-Darlehen lässt sich dieses Zinsrisiko ausschließen - und in einigen Fällen sogar die monatliche Kreditbelastung bei gleichzeitiger Tilgungsoptimierung senken", erklärt Goris. Nach Angaben von Interhyp gibt es für besonders sicherheitsaffine Darlehensnehmer Forward-Kredite mit einer Vorlaufzeit von bis zu 66 Monaten - also 5,5 Jahren.
Bei wem die Zinsbindung indes bereits in wenigen Monaten ausläuft, der kann die Vorlaufzeit mitunter über die sogenannte bereitstellungszinsfreie Zeit abbilden. Bei einigen Banken kann darüber das Darlehen bis zu zwölf Monate im Voraus zum heutigen Niedrigzins abgeschlossen werden.