"In den vergangenen Wochen sind die Bestkonditionen für Baukredite mit zehnjähriger Zinsbindung deutlich unter der 2,5-Prozent-Marke geblieben. Mit Blick auf die aktuelle Inflations- und Wirtschaftsentwicklung müssen Immobilienkäufer kurzfristig nicht mit stark steigenden Zinsen rechnen. Wie günstig Darlehen derzeit aufgenommen werden können, zeigt ein Blick in die Vergangenheit. Vor drei Jahren lagen die Konditionen bei etwa 4 Prozent. Ein 200.000-Euro-Kredit mit zehnjähriger Zinsbindung ist über diese Laufzeit heute rund 30.000 Euro günstiger als 2011", so Michiel Goris, Vorstandsvorsitzender der Interhyp AG.
Hintergrund für das Zinstief bei Krediten bleibt die angespannte Wirtschaftslage in vielen Ländern Europas. Die EZB versucht seit Jahren, die Konjunktur durch günstige Zinsen anzukurbeln. Die niedrigen Konditionen beim Baugeld gehen jedoch auch auf das große Interesse von Investoren nach deutschen Staatsanleihen zurück, von denen sie sich Sicherheit versprechen. Die Rendite für zehnjährige Bundesleihen liegt aktuell bei 1,63 Prozent. Die Renditen der zehnjährigen Pfandbriefe bewegten sich im März zwischen 1,85 und 2,0 nahezu unverändert. Von den geringen Ausschlägen profitieren Immobilienkäufer: Weil sich die Zinsen für Immobilienkredite an den Renditen für langfristige Anlagen wie Pfandbriefe oder Anleihen orientieren, schwanken die Zinsen für Baufinanzierungen kaum.
Interhyp empfiehlt Hauskäufern, die niedrigen Kreditzinsen für einen langen Zeitraum, mindestens 10 Jahre, festzuschreiben. Da auch Kredite mit Zinsbindungen von 15 oder 20 Jahren unter 3 Prozent kosten, sollten auch diese ins Kalkül gezogen werden. "Für einen adäquaten Mehrpreis erhalten Kreditnehmer deutlich mehr Planungssicherheit und schützen sich vor einer Verteuerung ihrer Darlehensrate", sagt Goris. Um die Finanzierung zusätzlich abzusichern, rät Interhyp zu Anfangstilgungen von mindestens 2 Prozent.