Um Rettungs- und Einsatzkräfte zu unterstützen, sowie Hörbehinderten und Gehörlosen auch in Notfallsituationen eine gesellschaftliche Teilhabe ohne Barrieren zu ermöglichen, wurde das Projekt „Gebärdensprachliche Notfallunterstützung“ ins Leben gerufen. Initiator ist der Polizeibeamte Kai Bartholomeyczik, der ehrenamtlich im Rettungsdienst tätig ist. Auslöser für seine Initiative war ein Notfall in einem Krankenhaus, wohin er wegen seiner Gebärdensprachkenntnisse gerufen wurde. Er konnte die Kommunikation, in einem kritischen Notfall, zwischen den Ärzten und einer gehörlosen Familie, in Gebärdensprache übersetzen. Ein Gebärdensprachdolmetscher war zu diesem Zeitpunkt nicht erreichbar.
Funktionieren kann dieses Projekt durch die Alarmierung der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer durch die Feuerwehrleitstelle Erlangen und durch das Engagement des BRKs, welches die Betreuung und Koordination der Ehrenamtlichen übernommen hat.
Eine erste Informationsveranstaltung für medizinisches Fachpersonal und Polizei hat in Kooperation mit Kommune Inklusiv und der Stadt Erlangen bereits stattgefunden. Im Einsatz sind die ehrenamtlichen Notfallbegleiterinnen und Begleiter ab dem 01. April.
Alle ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen des Projektes verfügen über Gebärdensprachkenntnisse und kennen sich mit der Gehörlosenkultur aus. Sie stellen sich in Notfällen in Erlangen und im Landkreis Erlangen-Höchstadt zur Verfügung. Sie sind über die Wachzentrale der Erlanger Feuerwehr unter der Nummer 09131 86 25 12 erreichbar.
Fotorechte: Kai Bartholomeyczik