Eine spezielle Software verwandelt die Handys in Sekunden zu persönlichen Gesundheitsguides und Fremdenführer mit Universalwissen für die Westentasche. Ein Fingerwischer über den Bildschirm und man findet alles, wirklich alles, was ein Kurgast sucht und braucht. "Mit diesem kostenlosen Angebot an unsere Gäste wollen wir wieder Maßstäbe in Sachen Gastfreundlichkeit setzen", sagt Alois Brundobler, Bürgermeister von Bad Füssing und stellvertretender Präsident des Bayerischen Heilbäder-Verbands. Die Software, "Apps" genannt, soll es in absehbarer Zeit für nahezu alle bayerischen Kurorte geben. Das Programm und seine Möglichkeiten wurde jetzt von der Wirtschaftsstaatssekretärin Katja Hessel im niederbayerischen Bad Füssing "live" präsentiert.
Besitzer von Handys der Marken Apple, Acer, Dell, Google, Asus, LG, Motorola, Samsung, Sony Ericsson und auch vieler anderer Marken können sich ihren persönlichen elektronischen Kurort-Berater ganz schnell, einfach und kostenlos aus dem Internet laden: Apple-Besitzer über den Apple App-Store, die Eigner anderer Handys über die Webseite www.market.android.com. Es genügt dort, nach der Anmeldung in der App-Suchmaske, einfach das Wort "Bad Füssing" einzugeben. Der Rest funktioniert automatisch.
Wer es nicht selbst probiert, kann es kaum glauben. Veranstaltungstipps, sekundenschnelle Antworten auf alle Fragen zum Gesundheitsangebot, die Buchung des Hotels mit Fingertipp und als besonderer Clou integriert: "e-content-maps", ein Programm, das permanent in Form eines ablaufenden Films den eigenen Standort und zum Beispiel den direkten Weg zum nächstgelegenen Wellnesstempel fotorealistisch aufzeigt. Gleichzeitig bleibt auf dem Handymonitor immer am Himmel über der gezeigten Straßenszene schwebend das Endziel der Suche vor Augen.
"Vor zehn Jahren hätte kein Mensch geträumt, dass diese Art von komfortablem Gästeservice möglich ist", sagte Alois Brundobler, der stellvertretende Präsident des Bayerischen Heilbäder-Verbands. "Im Alltag der "Silver Ager" wird die Suchmaschine Google schnell zum Dr. Google, als scheinbar allwissender Berater in Gesundheitsfragen."
Motor des Projekts ist das bayerische Wirtschaftsministerium, das für das Modellvorhaben 300.000 Euro bereitgestellt hat. 40 bayerische Kurorte beteiligen sich bereits. Aus gutem Grund: Mittlerweile surfen nach aktuellen Studien bereits mehr Über-60-Jährige als Unter-20-Jährige im Internet. In Deutschland gibt es Schätzungen zufolge knapp sieben Millionen "Silver Surfer" mit ständig wachsender Tendenz. Dabei entfallen 4,2 Millionen auf die 50- bis 59-Jährigen, 2,5 Millionen auf die 60- bis 69-Jährigen.