Rückenschmerzen kennt jeder
Die Lebensweise der modernen Gesellschaft ist nicht gerade rückenfreundlich: Acht von zehn Menschen in Deutschland klagen über Beschwerden im Nackenbereich oder der Lendenwirbelsäule. Sehr häufig sind ein zu schwaches Muskelkostüm um die Wirbelsäule und Muskelverspannungen daran schuld.
Rückenschmerzen betreffen „Schreibtischtäter“ genauso wie Kassiererinnen, Lagerarbeiter, Zahnärzte, Mechaniker, Vielfahrer und viele andere Berufsgruppen. Jede hochkonzentrierte Arbeit in einer meist einseitigen Haltung löst so gut wie immer Muskelverspannungen aus; diese werden oft durch Stress, Bewegungsmangel oder Fehlhaltungen dauernd verstärkt oder aufrechterhalten. Der Kompakt-Ratgeber von Heike Höfler zeigt die effektivsten Übungen, um Rückenschmerzen zu beseitigen oder zu verhindern.
Den Rücken entlasten und entspannen
„Sie müssen Ihren Rücken stärken, um Beschwerden aktiv zu lindern“, weiß die staatlich geprüfte Sport- und Gymnastiklehrerin aus jahrzehntelanger Berufserfahrung in Kurkliniken und Praxen sowie durch Kurse und Vorträge für Krankenkassen, Volkshochschulen, Firmen und andere Einrichtungen. In ihrem Buch „Kleine Rückenschule“ geht es deshalb um Körperwahrnehmung, Achtsamkeit und die besten, effektivsten und wirkungsvollsten Übungen für Muskeln und alle Strukturen der Wirbelsäule: „Die Übungen in diesem Buch helfen Ihnen, Ihren Rücken und die Haltemuskeln zu stärken, das Gewebe elastisch zu halten und die Körperhaltung zu verbessern.“
Regelmäßiges Üben – wenige Minuten am Tag sind ausreichend – ist dabei wichtig, um Muskeln, Bänder, Sehnen und die Faszien gesund und elastisch zu halten. Denn verklebte Faszien und Muskelfasern behindern jede Bewegung und schränken die Beweglichkeit ein, wodurch Gelenke stark belastet werden und schneller Abnutzungs¬erscheinungen zeigen. Trainierte Haltemuskeln und geschmeidige Faszien dagegen entlasten Skelett, Wirbelgelenke sowie Bandscheiben und schützen vor frühem Verschleiß und Schmerzen. Ein gesunder Rücken benötigt Dynamik und auch ausreichend Entspannung, um einer fortlaufenden Zunahme von Rückenschmerzen entgegenzuwirken.
Auf Bewegung programmiert
Entgegen der alten Meinung, den Rücken bei Schmerzen zu schonen, gilt heute: nicht schonen, sondern sanft weiterbewegen. Denn inzwischen weiß man, dass sich Verspannungen, die Rückenschmerzen zur Folge haben, am besten durch Bewegung lösen und verhindern lassen. Andernfalls kann das Bindegewebe verkleben und die Schmerzen werden chronisch.
Der Rücken, das menschliche Skelett und auch die Extremitäten sind für die Bewegung geschaffen. Je weiter sich jedoch die Zivilisation entwickelt, umso gefährdeter ist die Wirbelsäule, weil der Mensch Geräte bzw. Apparate entwickelt hat, die zwar äußerst nützlich sind, die aber gleichzeitig dafür sorgen, dass seine muskuläre Belastung und seine Bewegungsmöglichkeiten immer geringer werden. Da Muskeln, Sehnen, Bänder und Gelenke, die nicht gebraucht werden, schließlich verkümmern und ihre Belastungsfähigkeit verlieren, sind Schmerzen und Verschleißerscheinungen die unausweichliche Folge. Die Rückenschule setzt daher auf vielfältige Bewegung sowie ein variantenreiches Training, um den Körper (wieder) bewusst wahrzunehmen und Fehlhaltungen zu korrigieren.
Buch-Tipp:
Heike Höfler: Kleine Rückenschule. Kompakt-Ratgeber. Bewährte Übungen bei Rücken- und Nackenschmerzen. Mankau Verlag, 1. Aufl. Oktober 2016, Klappenbroschur, farbig, 126 S., 7,99 Euro (D) / 8,20 Euro (A), ISBN 978-3-86374-329-1.
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