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HVO-Diesel: Das muss man zum neuen Kraftstoff wissen

Besser, aber teurer als normaler Diesel – Über Modellfreigabe informieren

(lifePR) (Stuttgart, )
170 Tankstellen in Deutschland bieten aktuell den neuen Dieselkraftstoff HVO100 an, der aus natürlichen Abfallstoffen wie tierischen und pflanzlichen Ölen und Fetten gewonnen wird. Doch was muss man beachten, wenn man HVO tanken will? Die Zeitschrift auto motor und sport beantwortet die wichtigsten Fragen im aktuellen Heft 15.

HVO100: Die Abkürzung HVO steht für Hydrotreated Vegetable Oil, also für hydriertes Pflanzenöl. Es besteht aus tierischen Fetten und gebrauchten sowie teilweise auch aus frischen Pflanzenölen. Je nach Raffinerie variieren die Anteile. Grundsätzlich gilt: HVO ist ein Designer-Kraftstoff, der den heutigen fossilen Diesel in vielen Kriterien übertrifft. Während Diesel aus einem Mix ketten- und ringförmiger Kohlenwasserstoffmoleküle sowie Aromaten besteht, ist HVO chemisch sauberer aufgebaut. HVO verbrennt schneller, weicher und setzt weniger Stickoxid und Ruß frei. Das erleichtert modernen Motoren die Abgasreinigung und verbessert das Kaltstartverhalten. Die Cetanzahl, das Maß für den Zündverzug, liegt zwischen 75 und 80 CZ, fossiler Diesel erreicht nur rund 55 CZ. Der Energieinhalt des HVO ist allerdings etwas niedriger, was zu einem Mehrverbrauch von 2 bis 3 % führt.

Umwelt: HVO gilt als klimafreundlich. Das Bundesverkehrsministerium bescheinigt dem neuen Kraftstoff ein CO2-Minderungspotenzial von etwa 90 Prozent inklusive Produktion und Transport. Das CO2, das am Auspuff frei wird, haben die Pflanzen während ihres Wachstums per Fotosynthese aus der Luft gebunden.

Tanken: Aktuell wird HVO an rund 170 Tankstellen bundesweit angeboten mit einem regionalen Schwerpunkt in Norddeutschland. HVO ist etwa 10 bis 15 Cent teurer als fossiler Diesel. HVO ist zwar von der CO2-Steuer befreit, in der Produktion jedoch deutlich teurer als mineralischer Diesel. Die großen Tankstellenketten Aral und Shell zögern noch, den Kraftstoff großflächig anzubieten. Meist ist er nur einigen Autohöfen als Lkw-Diesel verfügbar. Größere Raffineriekapazitäten haben der finnische Treibstoffkonzern Neste, Eni (Italien), Repsol (Spanien) und Total (Frankreich) aufgebaut.

Kann ich HVO tanken? Bevor man den neuen Dieselkraftstoff einfüllt, sollte man prüfen, ob der Dieselmotor für HVO freigegeben ist. Die meisten Hersteller haben bereits detaillierte Informationen bereitgestellt, auch für ältere Modelle. Eine aktuelle Liste gibt es bei der Deutschen Automobil Treuhand unter www.dat.de/b10-xtl/.

Redakteur: Johannes Köbler

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