Doch ist dies wirklich so einfach?
Übergewicht ist nicht immer nur einer falschen, kalorienreichen Ernährung und zu wenig Bewegung zuzuschreiben.
Das Bild des dicken Menschen als faulen ungezügelten essenden Schlemmermeier ist überholt.
So haben Wissenschaftler des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) und des Universitätsklinikums Leipzig in einer neuen Studie zwei Gene identifiziert, die im Fettgewebe übergewichtiger Menschen verstärkt aktiv sind.
Sie begünstigen die Fetteinlagerung im viszeralen Fettgewebe
(Eingeweidefett im Bauchraum).
Eine erhöhte Aktivität der beiden Gene fördert die Freisetzung des Stresshormons Cortisol. Dieses spielt in der Regulation des Energiehaushaltes eine entscheidende Rolle.
Da Mensch und Maus genetisch sehr ähnlich sind, nutzen die Forscher Mausmodelle, um Gene zu identifizieren, die an der Entstehung von Übergewicht beteiligt sind.
Die Forscher verpaarten Mäuse eines zu Übergewicht neigenden Stammes und eines normalgewichtigen Stammes miteinander.
Die Nachkommen, die das intakte Gen von ihren Eltern geerbt hatten, wurden schell übergewichtig.
Es konnte gezeigt werden, dass dieses Gen namens "Ifi202b"reguliert, welches wiederum eine erhöhte Cortisonfreisetzung im Fettgewebe bewirkt.
Dies weist darauf hin, dass das Stresshormon Cortisol bei der Entstehung von Übergewicht eine Rolle spielt und eine Neigung zu Übergewicht vererbbar ist.
Weitere Untersuchungen der zellulären Funktion von Ifi202b könnten zu neuen Strategien in der Diabetes Prävention führen. Denn zu viel viszerales Fettgewebe im Bauchraum ist ein Risikofaktor für Diabetes Typ 2.
Im Allgemeinen ist es sehr wichtig, die grundlegenden Dinge nicht aus den Augen zu verlieren. Auch wenn manche Menschen mehr zu Übergewicht neigen, als andere Menschen, ist dies trotzdem kein Grund sich damit abzufinden.
Ausreichend Bewegung, das Meiden von Süßgetränken und eine reichliche Flüssigkeitszufuhr gehen Hand in Hand mit einer ausgewogenen, gesunden Ernährung. Hochwertige Proteine helfen hierbei sehr effektiv. (DIOGENES Studie).
Auch Freude, Lebenslust und Motivation verhelfen zu einem gesunden Körper. Daher ist es sehr wichtig, sich nicht auf die letzten Kilos zu konzentrieren, sondern darauf, sich im eigenen Körper wohl zu fühlen.
So bleibt man letztlich wirklich jung und eine mögliche Veranlagung zu Übergewicht wird dann eben mehr oder weniger akzeptiert.