"Ab sofort können sich Schulklassen aus ganz Hessen für die neue Saison anmelden und an einer Wildnisexpedition teilnehmen", so Projektleiterin Anja Erxleben. Das vom Nationalpark Kellerwald-Edersee und der Naturschutzjugend NAJU Hessen getragene Bildungsprojekt wird seit einem Jahr am Nationalpark angeboten.
"Die Erfahrungen aus dem ersten Projektjahr zeigen, dass die Wildnisexpeditionen viele Lernchancen für die Schülerinnen und Schüler in sich bergen", bringt der Sozialpädagoge und zweite Projektleiter Sebastian Weigand die Grundidee von Waldscout & Waldranger auf den Punkt. Das Besondere an der Wildnisbildung sei die Verknüpfung von Natur- und Selbsterfahrung. Die Schüler würden in der Wildnis dazu angeregt, über ihr Verhältnis zur Natur und ihren alltäglichen Lebensstil nachzudenken. Der Nationalpark, der die Aufgabe habe, Wildnis zu schützen und erlebbar zu machen, biete hierfür die besten Voraussetzungen.
"Wir wünschen uns, dass sich die Schüler nach einer Projektwoche mehr Gedanken über unseren grünen Planeten machen und vielleicht an der Schule etwas für die Umwelt tun", ergänzt die Biologin Anja Erxleben. Ab diesem Jahr könnten auch Jugendgruppen und Jugendeinrichtungen eine Expedition in die Wildnis buchen.
Eine zweite Besonderheit von Waldscout & Waldranger sei die Übernachtung auf Wildnis-Erlebnisinseln mitten im Nationalpark. "Der Nationalpark Kellerwald-Edersee ist zurzeit das einzige deutsche Großschutzgebiet, das mit der Einrichtung von Erlebnisinseln ein solches Bildungsprojekt ermöglicht", weist Sebastian Weigand auf den Modellcharakter hin. Nicht zuletzt deshalb werde Waldscout & Waldranger von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und der Stiftung Hessischer Naturschutz gefördert.
Hintergrundinformationen
Während einer fünftägigen Projektwoche 'Waldscout & Waldranger' sind die Schüler in einer Jugendherberge am Rande des Nationalparks untergebracht. Hier bereiten sie sich auf die 24-stündige Wildnisexpedition vor. Anschließend packen sie alles, was sie für den Aufenthalt in der Wildnis benötigen, zusammen und machen sich in den Nationalpark auf. Die notwendige Ausrüstung - wie Rucksack, Schlafsack und Biwakplanen - wird vom Projektbüro zur Verfügung gestellt. Dann verbringen die Schüler 24 Stunden im verwildernden Wald und erkunden die Natur auf vielfältige Weise. Dabei hilft ihnen ein Kartenspiel, das ihnen verschiedene Zugänge zur Wildnis anbietet. Nach der Rückkehr in die Jugendherberge tauschen die Schüler ihre Wildniserfahrungen in einer Reflexionsphase gegenseitig aus. Im Rahmen der Projektwoche werden die Schulklassen von erfahrenen Wildnispädagogen betreut.