Studie zum Zusammenhang von Ernährung im Jugendalter und längerfristiger Blutdruckentwicklung ausgezeichnet
Im Rahmen der 15. Dreiländertagung der Öster-reichischen Arbeitsgemeinschaft Klinische Ernährung (AKE), der DGEM (Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin) und GESKES (Gesellschaft für Klinische Ernäh-rung der Schweiz) wurde in Bregenz der mit 5.000 Euro dotierte Nutricia Förderpreis für medizinische Ernährungsforschung 2015 an Dr. Danika Krupp, Bonn, verliehen. Die ausgezeichnete Arbeit beschäftigt sich mit der prospektiven Bedeutung der Koch-salzzufuhr sowie des Obst- und Gemüseverzehrs im Jugendalter für die längerfristige Blutdruckentwicklung.
Während die Bedeutung des Verzehrs von Obst und Gemüse sowie der Kochsalzzufuhr für den Blutdruck bei Erwachsenen gut untersucht ist, gibt es bislang noch wenig Daten zur langfristigen Auswirkung dieser Parameter während des Jugendalters auf die weitere Blut-druckentwicklung. Die Studie von Krupp et al. untersuchte deshalb den Blutdruck von 206 Teilnehmern im jungen Erwachsenenalter von 18 bis 25 Jahren und verknüpfte diese Daten mit vorliegenden individuellen Werten der Studienteilnehmer zu ihrer Ernährung (Obst- und Gemüseverzehr sowie Kochsalzzufuhr) aus dem Jugendalter.
Die Ergebnisse offenbarten geschlechtsspezifische Unterschiede: Bei den weiblichen Teil-nehmern zeigte sich ein blutdrucksenkender Effekt im jungen Erwachsenenalter durch einen höheren Obst- und Gemüseverzehr in der Adoleszenz, während ein Einfluss der Kochsalzzu-fuhr hier nicht nachzuweisen war. Bei den männlichen Teilnehmern verhielt es sich genau umgekehrt: Hier schien die Reduktion der Kochsalzzufuhr eine stärkere blutdrucksenkende Auswirkung als ein höherer Obst- und Gemüseverzehr zu haben. Genauere Untersuchungen der geschlechtsspezifischen Unterschiede in weiteren Studien erscheinen deshalb sinnvoll.
Nach Einschätzung der Jury-Mitglieder wurden mehrere hervorragende Arbeiten eingereicht. "Der Gegenstand der prämiierten Studie ist besonders relevant, weil aktuell noch wenig aus-sagekräftige Daten zum Zusammenhang zwischen der Ernährung im Kindes- und Jugendal-ter und dem Blutdruck in späteren Jahren vorliegen. Die vorliegende Untersuchung stellt einen interessanten Ansatz dar, wie diese Lücken geschlossen werden können", so Professor Dr. Karl-Walter Jauch, Universitätsklinik München, Vorsitzender der Jury.
Mit dem Nutricia Förderpreis für medizinische Ernährungsforschung will das Unternehmen junge Wissenschaftler fördern, die in ganz verschiedenen Themenbereichen innerhalb des breit gefächerten Gebietes der Ernährungsmedizin arbeiten. Das übergeordnete Ziel ist dabei, langfristig durch die Förderung der Forschung auch eine kontinuierlich verbesserte Ver-sorgung der Patienten zu erreichen, die medizinische Ernährung benötigen. Der Nutricia Förderpreis für medizinische Ernährungsforschung wurde in diesem Jahr zum 14. Mal verlie-hen; bis 2014 als "Dr.-Werner-Fekl-Förderpreis".
Die Preisträgerin promovierte nach dem Abschluss des Studiums der Ökotrophologie (Uni-versität Bonn) am DONALD-Studienzentrum der Universität Bonn. Bereits in ihrer Dissertati-on beschäftigte sich Danika Krupp mit dem Einfluss von Ernährung, endokrinen und Stoff-wechselfaktoren im Jugendalter auf die langfristige Blutdruckentwicklung.
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Quelle:
1 Krupp D, Lijie S, Egert S., Wudy SA, Remer T. Prospective relevance of fruit and vegetable consumption and salt intake during adolescence for blood pressure in young adulthood. Eur J Nutr 2014; DOI 10.1007/s00394-014-0804-y