Stoppelgänse sind ca. acht bis neun Wochen junge Weidegänse, die noch vor der ersten Mauser (Federwechsel) geschlachtet werden. In diesem Alter fällt der Körperfettanteil junger Gänse - im Gegensatz zu Mastgänsen - vergleichsweise gering aus, auch ist ihr Fleisch um ein Vielfaches zarter und leichter bekömmlich.
Familie Claßen aus Bakum (Landkreis Vechta) im Oldenburger Münsterland betreibt Gänsezucht aus Leidenschaft. So steht Ihren Tieren ab der dritten Lebenswoche eine 40.000 km2 große Maisfläche zur Verfügung, deren kompletten Pflanzenbestand sie verzehren. "Meine Gänse fliegen auf alles Grüne. Sie sind wie Kinder. Sie knabbern alles an und wenn's ihnen schmeckt, fressen sie es ganz auf," gibt Michael Claßen zu Protokoll.
Die Bezeichnung "Stoppelgans" stammt aus längst vergangenen Tagen. Noch vor einhundert Jahren wurden junge Weidegänse über abgeerntete (stoppelige) Getreidefelder getrieben, wo sie genügend liegengebliebene Körner fanden, was eine zusätzliche Fütterung nahezu überflüssig machte. Auch Wilhelm Busch, der am nahegelegenen Dümmer in Hunteburg Verwandtschaft hatte, schätzte die "Stoppelgänschen" sehr und dichtete daher: "Jeder der Verstand hat, spricht: einen schöneren Vogel gibt es nicht."