Seit einiger Zeit steht es bereits fest: Die EU will bis 2050 klimaneutral sein, Deutschland bis 2045 und Österreich schon 2040. Um das zu erreichen sind EU-weite sowie nationale Ziele und Maßnahmen vorgesehen. Eine nachhaltige Wirtschaft ist der Schlüssel, doch dafür muss es in sämtlichen Bereichen der einzelnen Länder umfassende Anpassungen geben. Insbesondere der Verkehrssektor hat noch viel aufzuholen. Denn hier wird ein Großteil der Treibhausgase produziert.
Veränderungen in der Mobilität sind auch für Zusteller, die KEP-Branche, unumgänglich. Aus finanzieller Sicht ist die reine Umstellung auf E-Autos dabei kaum umsetzbar. Denn insbesondere in dieser Branche ist eine große Menge entsprechender Fahrzeuge nötig. Die staatliche Förderung für gewerbliche E-Fahrzeuge ist dabei kürzlich in Deutschland ausgelaufen. Zudem ist die Stadt der Zukunft grün und verkehrsberuhigt: Vielerorts wird geplant, die Innenstädte autofrei zu gestalten; weniger Flächen sollen versiegelt werden; mehr Menschen zu Fuß oder mit dem Rad in die Städte gelockt werden. Bereits heute gibt es Umweltzonen, in die nur Verkehrsmittel fahren dürfen, die emissionsarm oder -frei betrieben werden. Zusteller können daher künftig nicht nur auf E-Autos und -Transporter setzen. Es braucht eine Ergänzung, die es ihnen ermöglicht, Pakete emissionsarm und überall hinzutransportieren
Lastenräder: nachhaltige Mobilität
Fahrräder und Lastenbikes mit und ohne E-Antrieb sind ein Schritt in diese Richtung – und auch ein Hinwenden zu den historischen Wurzeln: Schon seit Ende des 19. Jahrhunderts werden Fahrräder für die Zustellung von Briefen, Paketen und Zeitungen verwendet. Schwierig ist für ein großflächiges Comeback heutzutage allerdings, dass der Verkehr noch nicht ausreichend auf die vermehrte Nutzung von Fahrrädern ausgerichtet ist. Oft sind Fahrradwege nicht genügend vom Autoverkehr getrennt, zugeparkt und blockiert oder erst gar nicht vorhanden. Trotzdem lohnt es sich gerade für Zusteller, verstärkt auf Lastenräder als Ergänzung zu E-Transportern zu setzen – nicht nur mit Blick auf die Nachhaltigkeit und Agilität. Studien wie der Fahrrad-Monitor zeigen, dass immer mehr Menschen häufiger Fahrrad fahren wollen; insbesondere junge Leute. Dieser Aspekt ist für die Zustell-Branche wichtig: Denn die jüngere Generation wird auch die nächsten Arbeitskräfte bereitstellen.
Fünf Anforderungen an das moderne Postfahrrad
Nicht jedes Fahrrad ist optimal als Postfahrrad geeignet. Zustellfahrräder haben andere Anforderungen als Räder für den privaten Gebrauch oder für das Werksgelände:
- Posträder müssen robust sein, um unterschiedliche Straßenverhältnisse, langes Fahren und Witterung auszuhalten.
- Sie sollten ergonomisch sein, damit die Zusteller und Zustellerinnen auch bei langen Fahrten nicht mit unbequemen Sitzen zu kämpfen haben.
- Sie müssen vielseitig einsetzbar sein. Städte bergen andere Voraussetzungen als ländliche Bereiche; für lange, unwegsame Strecken sind andere Funktionen notwendig als für kurze, vertrackte Routen.
- Zustellräder sollten genügend Stauraum bieten, um eine ausreichende Anzahl an Briefen und Paketen ohne Extratouren bis zu den Haushalten zu transportieren.
- Bei E-Bikes müssen die Akkus und Motoren ausreichend Unterstützung leisten und dürfen FahrerInnen nicht belasten.
Das Lastenrad flexibel anpassen
Lastenräder lassen sich flexibel an den jeweiligen Zusteller und das Einsatzgebiet anpassen. Und damit ist nicht nur die Anbringung des Logos gemeint. Hersteller bieten zum einen oft verschiedene Zustellfahrräder-Typen an, die für unterschiedliche Verhältnisse eingesetzt werden können: Bei VSC.Bike etwa tragen die Modelle ein Gewicht von 210 bis 280 Kilogramm und können in drei oder sieben Gängen geschaltet werden. Zum anderen lassen sich die unterschiedlichen Varianten weiter individuell anpassen, indem etwa externe Motoren und Akkus integriert werden. So können PostbotInnen Akkus flexibel austauschen und zum Beispiel leistungsstärkere Versionen bei schwierigen Bedingungen einsetzen. „Zusteller können sich auch entscheiden, ob sie Fahrräder mit zwei oder drei Rädern nutzen möchten. Dabei können dreirädrige Zustellfahrräder mehr Stauraum bieten, mehr Gewicht tragen und sie kippen nicht um. Ein Zweirad ist dagegen wendiger, leichter und schneller und kann daher in verwinkelten Innenstädten für Flexibilität sorgen“, sagt Thomas Herzog.
Anpassungen können aber auch bei den hinteren Gepäckträgern und den Felgen vorgenommen werden. „So sind in unserem Augsburger Modell beispielweise offene Gepäckträger und die Aufnahme von mehreren Getränkekisten möglich. Für das Modell ‚München‘ lassen sich eine Postbox und eine Transportbox anbringen. Bei ‚Berlin‘, ‚Stockholm‘ und ‚Ludwigshafen‘ installieren wir große und kleinere geschlossene Boxen auf den Rädern“, so Thomas Herzog. Bei den Felgen wird unterschieden zwischen Aluspeichenfelgen und Stahlrädern. Speichen sind in allen üblichen Privatfahrrädern und auch in Postfahrrädern vorhanden. Speichenräder sind aber nicht die einzige Möglichkeit. Gerade beim Transport schwerer Lasten sind Scheibenräder aus Stahl oft besser geeignet, sie sind stabiler und robuster. Das Gewicht wird besser verteilt.
Weitere Informationen zu VSC.Bike: https://vsc.bike/