Die Wirksamkeit von patientengerecht ausgespielten Videos zur Förderung der Arzt-Patienten-Kommunikation bzw. zur Aufklärung von Patienten konnte durch die Analyse von Vergleichsbefragungen im Westdeutschen Tumorzentrum am UK Essen im Sommer 2015 bestätigt werden. Bei dem innovativen Pilotprojekt wurden in zwei Kliniken jeweils einer Gruppe von Patienten vor dem Arztgespräch Filme zu unterschiedlichen aufklärungs- und sicherheitsrelevanten Themen, wie beispielsweise zum Aufnahmeverfahren, zur OP-Aufklärung oder zum Entlassungsgespräch gezeigt. Die Parallelgruppe sah die Videos nicht. Die Filme wurden von Dr. med. Johannes Wimmer, der die bessere Information von Patienten mit dem Portal „Dr. Johannes“ vorantreibt, gedreht und für den Piloten zur Verfügung gestellt. Nach einer Testphase wurden die subjektiven Erfahrungen und Eindrücke der beiden Gruppen in einer Picker-Patientenbefragung mit dem gleichen, validierten Fragebogen evaluiert.
Die Ergebnisse der Gruppe, in der die Arzt-Patienten-Kommunikation durch die Videosequenzen unterstützt wurde, waren deutlich positiver als in der Kontrollgruppe. Besonders im Aufnahmeverfahren, in der Information und Aufklärung über die Operation sowie die Vorbereitung auf die Entlassung machte die Videogruppe positivere Erfahrungen und fühlte sich insgesamt besser informiert.
Das UK Essen konnte anhand der Picker-Analysen konkrete Handlungsfelder identifizieren und gezielten Nutzen aus den Patienten-Videos von Dr. Johannes ziehen.
Auch wenn die innovative Maßnahme keinen Ersatz für die persönliche Kommunikation mit dem Arzt darstellt, konnten die Ergebnisse belegen, dass die Nutzung vorhandener IT-Infrastruktur und medialer Kommunikationsunterstützung auf kostengünstige Weise dazu beitragen können, die Patienten auf das Arztgespräch vorzubereiten. Dies führt letztlich nicht nur zu besser informierten Patienten sondern auch zu höherer Zufriedenheit der behandelnden Ärzte mit dem Patientengespräch.