Oft lassen sich Schlafstörungen durch dunkle und kühle Räume während der Nacht, regelmäßige Schlafzeiten und durch den Verzicht auf koffeinhaltige Getränke vor dem Zubettgehen behandeln. Reichen diese Änderungen allein nicht aus, können schlaffördernde Medikamente helfen. Der Wirkstoff Zolpidem ist ein geeignetes Mittel zur Kurzzeitbehandlung.
Zolpidem steigert die Schläfrigkeit, indem es in die Gehirnaktivität eingreift. Während der Nachtruhe verschiebt sich das natürliche Gleichgewicht von erregenden und hemmenden Reizen im Gehirn zugunsten der hemmenden Reize. Es kommt zu einer Dämpfung der Gehirnaktivität. Dabei spielt der Botenstoff GABA (Gamma-Amino-Buttersäure), der unter anderem an der Einleitung und Aufrechterhaltung des Schlafs mitwirkt, eine entscheidende Rolle. Zolpidem verstärkt die Wirkung von GABA. Auf diese Weise kann Zolpidem sowohl das Einschlafen erleichtern als auch die Schlafdauer verlängern.
Da die Wirkung von Zolpidem schnell eintritt, wird es unmittelbar vor dem Schlafengehen eingenommen. Im Vergleich zu anderen stark wirksamen Schlafmitteln ist Zolpidem gut verträglich. Trotzdem sollte es nur kurzfristig und in möglichst niedriger Dosierung angewendet werden. Diese Vorsichtsmaßnahmen können mögliche Nebenwirkungen wie Tagesmüdigkeit, erhöhte nächtliche Sturzgefahr aufgrund der muskelentspannenden Wirkung sowie das Risiko einer Abhängigkeit deutlich reduzieren.
Zolpidem wurde 1991 in Deutschland eingeführt. Aktuell liegt das Gesamtumsatzvolumen nach Angaben des unabhängigen Marktforschungsinstituts INSIGHT Health bei 17,2 Mio. Euro. Seit 2001 wird Zolpidem auch preiswert von Generikaherstellern produziert. Mittlerweile entfallen 56,6 % des Umsatzes auf generisches Zolpidem.