Mit den Neueinstellungen könne der Bedarf an Lehrern zur Unterrichtsabsicherung gedeckt werden. Matschie betont, dass darüber hinaus jedoch zusätzliche Lehrer zum Aufbau einer Personalreserve zur Vermeidung von Unterrichtsausfällen benötigt werden. Dafür habe das Thüringer Bildungsministerium gemeinsam mit den gewerkschaftlichen Spitzenverbänden das Personalentwicklungskonzept SCHULE erarbeitet, das konkrete Empfehlungen zum Aufbau einer solchen Stellenreserve enthält. "Mein Vorschlag zur Umsetzung liegt auf dem Tisch. Mit der Einstellung von 500 statt 400 neuen Lehrern in diesem Jahr könnten wir zügig mit dem Aufbau der Personalreserve beginnen. Die Verhandlungen mit dem Finanzminister laufen. Ich hoffe, dass alle Mitglieder der Regierungskoalition erkennen werden, dass der Aufbau einer Vertretungsreserve die volle Unterstützung der ganzen Landesregierung braucht", so Matschie.
Bestätigung für seine Position findet Matschie in einer aktuellen Erhebung zu Krankheitsausfällen in Thüringen. "Die Hauptursache für den Unterrichtsausfall sind Erkrankungen von Lehrerinnen und Lehrern. Ältere Beschäftigte sind dabei besonders betroffen, wie aktuelle Erhebungen untermauern. Da bis 2009 von der alten Regierung fast vollständig auf Neueinstellungen verzichtet wurde, ist die Altersstruktur der Beschäftigten gekippt. Das Durchschnittsalter liegt mittlerweile bei 52 Jahren. Auch wenn wir seit 2009 mit wachsenden Neueinstellungen gegensteuern, können noch nicht alle Probleme ausgeglichen werden. Deshalb arbeiten wir an dem Dreiklang aus mehr Neueinstellungen, besserem Gesundheitsmanagement und dem Aufbau einer Vertretungsreserve", unterstreicht Matschie.
Die Kaufmännische Krankenkasse KKH hat bezogen auf den Krankenstand und das Alter in Thüringen deutliche Unterschiede festgestellt: Je älter der Arbeitnehmer, desto länger war er arbeitsunfähig. So fehlten die über 55-Jährigen im Krankheitsfall mit 19,9 Tagen mehr als doppelt so lange wie jüngere Arbeitnehmer bis 25 Jahre, die dem Arbeitsplatz durchschnittlich nur 7,7 Tage fernblieben.