Seit der Auszeichnung des Wattenmeers zum UNESCO-Weltnaturerbe 2009 treffen sich die Akteure aus Naturschutz, Kommunen, Verwaltung, Politik, Wirtschaft, Tourismus und Umweltbildung jährlich zum Weltnaturerbeforum. Die Veranstaltung wird gemeinsam organisiert von der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer und der Tourismus-Agentur Nordsee (TANO).
„Wir möchten ein Bewusstsein dafür schaffen, dass der Klimawandel sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Folgen hat, die in einem verantwortungsvollen Tourismusmanagement zu berücksichtigen sind“, erläuterte Mario Schiefelbein, Geschäftsführer der TANO.
Einleitend gab Lena Hübsch vom Niedersächsischen Kompetenzzentrum Klimawandel einen Überblick zu den erwartenden Veränderungen hinsichtlich Temperatur- und Meeresspiegelanstieg sowie der Häufigkeit von Extremwetterereignissen.
Peter Südbeck, Leiter der Nationalparkverwaltung unterstrich: „Durch den Klimawandel geraten die einzigartigen Ökosysteme des Wattenmeeres zusätzlich unter Druck. Zum Schutz des Weltnaturerbes bedarf es daher eines gemeinsamen Engagements aller Akteure und Akteurinnen.“
Wie die Erwärmung des Wassers zu bereits feststellbaren Veränderungen in der Zusammensetzung der Arten führt, stellte Dr. Andreas Waser vom Alfred-Wegener-Institut Sylt vor. Fraglich war auch, wie lange die Watten- und Salzwiesenflächen durch Aufwuchs noch mit dem Meeresspiegelanstieg Schritt halten können.
Zwei weitere Vorträge griffen die Auswirkungen des Klimawandels auf das Leben der Menschen in der Region auf: Cordula Berkenbrink vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz zeigte die Herausforderungen im Küstenschutz und in der Binnenentwässerung auf. Anpassungsstrategien und gute Beispiele im Tourismus präsentierte Robert Wenzel von Tourismus Marketing Niedersachsen.
Nach dem Abschluss mit einer anregenden Podiumsdiskussion waren sich alle Teilnehmenden einig, dass das jährliche Weltnaturerbeforum ein gutes Format bietet, um sich zu Zukunftsthemen, die das Welterbe Wattenmeer betreffen, fortzubilden und den sektorübergreifenden Erfahrungsaustausch zu stärken.