Es ist ein Buch, das sich gegen den Einsatz von Drohnen in Zeiten der arabischen Umwälzungen wendet, und das auf sehr ungewöhnliche Weise: Denn die Autoren sind Victor Hugo und der ehemalige Bielefelder Soziologe und Islamwissenschaftler Georg Stauth.
Angeregt von Victor Hugos Einleitungsgedicht "Die Feuer des Himmels" zu "Die Orientalen" von 1829 bearbeitet Georg Stauth in seinem Gedicht "Die Drohnen" die Psychologie des Drohneneinsatzes.
Dies hat seinen Grund: Hugos "Das Feuer des Himmels" fasziniert durch das ständig sich wandelnde Bild zweier Wolken, die im Gespräch mit einer verborgenen Himmelskraft ihren Weg in den Orient, nach Sodom und Gomorra, nach Babel finden, als wären sie nur von einem einzigen allmächtigen Richter gelenkt, der auf Seiten der Europäer steht.
Die von der höheren Stimme begleiteten wandernden Wolken wecken den Gedanken an die auf Knopfdruck gesendeten Drohnen, ja, Bilder von der wirklich oder potentiell ähnlichen Wirkungsweise der durch sie versprühten Donner und Blitze und Wasserstürze werden wach.
Alles an Victor Hugos Gedicht reizt, von der Rhetorik, die Tat des Unheils zu legitimieren, bis hin zum Technischen, zur Logistik des Strafaktes. Im Kern befinden wir uns 1829 - so Georg Stauth - schon in einer Stimmungswelt, die heute noch, mächtiger denn je, unseren Medienalltag prägt.
Victor Hugo
Das Feuer des Himmels
aus "Die Orientalen"
Georg Stauth
Die Drohnen mit einem Vorwort
und einer Nachlese
nebst unpoetischen Stichworten