In diesem Zusammenhang stelle sich die Frage, wie die Kommunikation des Evangeliums den gegenwärtigen medialen Bedingungen gerecht werden könne. Das Evangelium sei schon immer an Medien gebunden. "Alle Glaubenserlebnisse basieren auf medialer Vermittlung, sei es durch die Schrift, sei es durch die Sakramente oder sei es durch die Medien der Kommunikation, die mit der Sprache im Gespräch genutzt werden." Die evangelische Kirche habe gute Gründe, "Religion(en) in mediatisierten Welten zu entdecken, sie zu 'teilen' und mit anderen Kooperationspartnerinnen und -partnern selbst herzustellen sowie nicht zuletzt sie auch kritisch zu reflektieren und zu beforschen", so Nord. Tatsächlich sei kirchliches Leben längst von online-Kommunikationen durchzogen, und sowohl in der einzelnen Gemeinde wie auf weiteren Ebenen kirchlicher Organisation seien Internet-basierte Netzwerkstrukturen zahlreich nachweisbar. "Kirchen sind Akteurinnen innerhalb digitalisierter Gesellschaften." Von daher sei eine medial ausgerichtete Kommunikation des Evangeliums keinesfalls als Anpassung des Evangeliums an die Gesellschaft zu verstehen.
"Vielmehr liegt hier sowohl für Kirchen als auch für Theologien eine Chance bereit: die eigene Medienkompetenz zu schärfen, sie innerhalb der Wahrnehmung von Kirche und Theologie zu verankern sowie sich auf dieser Grundlage öffentlich relevant für eine lebensdienliche Gestaltung der digitalen Gesellschaft einzusetzen."
Der Vortrag von Ilona Nord wurde von vier Praxisbeispielen flankiert: das Projekt "Global Young Reformers Network" des Lutherischen Weltbundes, das ökumenische Projekt Kirche hoch zwei in Hannover bzw. Niedersachsen, der Video-Youtube-Kanal der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern sowie die Vernetzung von Pastoren in der Evangelischen Kirche am La Plata, Brasilien. Am Rande des Plenums bestand die Möglichkeit, sich über den Relaunch der Internetseite der VELKD sowie über das ökumenische Internetprojekt www.2017gemeinsam.de zu informieren.
Hinweis: Weitere Informationen unter www.velkd.de.