Die Entwicklung der jungen Gescheine, gerade in den Rebstücken der besten Lagen, war schon relativ weit, als zu Ostern starker Windfrost auftrat. Temperaturen um Minus drei Grad setzten den durch Regen gut durchfeuchteten kleinen Rebknospen zu und ließen bereits im Frühjahr ahnen, dass 2021 der Ertrag wohl geringer werden würde. Überhaupt, Wasser gab es reichlich in diesem Jahr, so viel, dass der Falsche Mehltau ein leichtes Spiel hatte. Der Kampf gegen den Pilz bestimmte die Arbeit im Weinberg und so manches Mal wurde er vergebens geführt: die befallenen Beeren trockneten komplett aus, die Folge waren lockere und kleinere Trauben. Allerdings, der Pilz war nicht die einzige Herausforderung. Schnelles Wachstum zwang die Winzerinnen und Winzer zum verstärkten Heften der Triebe und machte ihnen zusätzlich zu schaffen.
Dass es trotz allem ein erfolgreiches Weinjahr war, belegt die Lese 2021, die im September mit den Sekttrauben und den frühen roten Sorten begann. Klein aber fein, historisch wenig, aber „qualitativ sehr gut“, so Geschäftsführer Erwin Vogel, der die Weine als extrem fruchtig und reich an Extrakten, mit stabilen Säurewerten und moderatem Alkoholgehalt beschreibt. Vielversprechende Weine aus den Lagen „Oberbergener Baßgeige“ und „Schelinger Kirchberg“ der Winzer-genossenschaft Oberbergen.
Was sie so besonders macht, haben die Oberbergener Winzerinnen und Winzer übrigens in ihrem Jahreskalender 2022 festgehalten. Geschichten rund um die Baßgeige-Weine und schöne Bilder zum Hinträumen (in der Vinothek oder online für 12,80 € erhältlich). Ein Jahresbegleiter, der Lust macht hinzufahren, um mit auf Weinbergwanderung zu gehen (noch bis 27. Oktober 2021 bzw. ab April 2022) oder direkt vor Ort in der Vinothek eine Weinprobe zu genießen (ganzjährig möglich).
Dort gibt es inzwischen auch die Neuen der Winzergenossenschaft Oberbergen: „Rebstück #Schorli Wiss-Sür“, das spritzig-frische Kultgetränk aus fruchtigem Weißwein und regionalem Mineralwasser (0,275 l/ Fl.) und „Rebstück #Glühwii“, ein roter Winzerglühwein mit würzigem Duft von Zimt, Nelke, Vanille und Orange (0,75 l/Fl.) Letzteren kann man jetzt auch wieder beim „Glühwii-Hock“ am 3. Dezember, ab 16 Uhr, direkt vor Ort genießen.
*Sieger des Leistungstests Deutsche Genossenschaften 2021, WEINWIRTSCHAFT (Meininger Verlag)