Weltweit ziehen die Preise insbesondere für Dünger und Lebensmittel auch als Folge der Covid19-Pandemie drastisch an. So stieg der Preis für Weizen seit Anfang des Jahres auf dem Weltmarkt um annähernd 40 Prozent. Auch Reis und Mais sind deutlich teurer geworden. Gestiegene Lebensmittelpreise treffen vor allem Menschen in ärmeren Ländern, da diese einen Großteil ihres Einkommens für Nahrung ausgeben müssen.
Dazu kommen wirtschaftliche Schwierigkeiten durch die Folgen der Covid19-Pandemie. Das Ergebnis: steigende extreme Armut und Hunger. Bereits jetzt hungern 811 Millionen Menschen.
Bislang konnten ärmere Länder die Folgen der Pandemiebekämpfung durch erleichterten Zugang zu IWF-Krediten abfedern. Zwar stieg (auch) hierdurch die weltweite Verschuldung um 18 Prozent auf einen weltweiten Durchschnitt von 100 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleitung. Ein Zusammenbruch der Volkswirtschaften speziell in ärmeren Ländern konnte so aber verhindert werden.
Dirk Bathe von der Hilfsorganisation World Vision: „Die G20 müssen ärmeren Ländern die dringend nötige Atempause bei der Rückzahlung von Krediten über das Jahresende hinaus gewähren. Die Staaten brauchen das Geld, um ihre Bevölkerung zu ernähren. Es geht darum, Hunger, extreme Armut und somit explosiven Konfliktstoff zu entschärfen.“
World Vision fordert daher, ärmeren Ländern weiter einen vereinfachten Zugang zu Krediten des IWF zu ermöglichen. Zudem muss die im April für dieses Jahr beschlossene vorübergehende Aussetzung vom Schuldendienst für ärmere Länder bis zumindest Ende 2021 verlängert werden.
Dirk Bathe: „Wenn die G20 sich nicht schnell und eindeutig zur Bekämpfung der Schulden- und Hungerkrise entscheiden, werden die Auswirkungen der Pandemiebekämpfung in ärmeren Ländern noch viel schlimmer werden. Menschen können sich keine Lebensmittel mehr leisten, Volkswirtschaften werden destabilisiert.“
In einigen Ländern hat der Preisanstieg im Zusammenspiel mit Ernteausfällen und Währungsverfall bereits zu explodierenden allgemeinen Preiserhöhungen im Bereich Nahrungsmittel geführt. So müssen Menschen für Nahrungsmittel z.B. in Myanmar 54 Prozent, im Libanon 48 Prozent und in Mosambik 38,3 Prozent mehr bezahlen als noch vor einem Jahr.
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