Wer kennt das nicht: Draußen ist es eisig kalt. Wer sich da rauswagt, kramt Strumpfhosen, den dicksten Pullover und Wollsocken aus dem Schrank, zieht sich die Mütze über den Kopf und den Schal ins Gesicht. Doch genau das kann im Straßenverkehr zur Gefahr werden. Denn Mütze und Schal beeinträchtigen Sichtfeld und Hörvermögen. Herannahende Autos könnten deshalb übersehen oder überhört werden. Besonders wer eine Straße überquert, sollte daher mit erhöhter Vorsicht unterwegs sein.
Zudem führen die dicken Klamotten dazu, dass man in beheizten Räumen schwitzt. Durch den starken Temperaturwechsel zwischen drinnen und draußen ist die Gefahr einer Erkältung erhöht. Vorteilhafter ist daher der sogenannte Zwiebellook. Dabei werden mehrere Kleiderschichten übereinander angezogen. Je nach Bedarf kann man diese dann ausziehen - und sich so der Raumtemperatur anpassen. Ratsam ist dabei, dünne Klamotten als unterste Schicht anzuziehen. Eine Strumpfhose etwa ist eher unpraktisch, da sie sich nicht einfach abstreifen lässt. Geschickter hingegen sind Stulpen über der Jeans. Reißverschlüsse und Knöpfe an den Kleidern helfen, von einer Schicht zur nächsten zu kommen.
In der dunklen Jahreszeit sind helle Klamotten wichtig
Doch nicht nur der Schutz vor Krankheit ist im Winter von Belang. Die Kleider sollten auch farblich auf die dunkle Jahreszeit angepasst sein. Ratsam sind hier helle Farben oder Reflektoren an der Kleidung. Denn wer dunkle Klamotten trägt, ist für Auto- und Radfahrer erst ab einem Abstand von 20 Metern zu erkennen. Bei hellen Kleidern hingegen liegt die Entfernung bei 160 Metern.
Daneben birgt auch der Schnee einige Gefahren. Besonders darunterliegende, nicht sichtbare Eisplatten können für Fußgänger zur Rutschpartie werden. Bei Stürzen auf Eis ziehen sich vor allem ältere Menschen häufig Prellungen oder gar Brüche zu. Wer zu Fuß unterwegs ist, sollte im Winter deshalb solides und rutschfestes Schuhwerk tragen. Zudem helfen kleine Schritte, trittsicher unterwegs zu sein.
Nebel, Eis und Dunkelheit erschweren die Fahrt für Autofahrer
Ebenso wie für Fußgänger gibt es auch für Autofahrer einiges zu beachten. Zum Beispiel, dass der Bremsweg bei winterlichen Verhältnissen wesentlich länger ist: Braucht ein Auto bei Tempo 50 und trockener Straße nur 25 Meter, um zu stoppen, benötigt es bei gleichem Tempo auf Schnee und Eis rund 250 Meter.
Des Weiteren wird Eis auf der Straße oft zu spät wahrgenommen - auch auf scheinbar eisfreien Straßenabschnitten kann Glatteis lauern. Deshalb ist besondere Vorsicht geboten bei plötzlichen Anstiegen und Kuppen, Überbrückungen, schattenwerfenden Objekten am Straßenrand - etwa Bäume oder Gebäude - und Abschnitten, die nur selten befahren werden. Sollte man auf eine Eisplatte treffen und die Kontrolle über das Fahrzeug verlieren, so gilt: Die Lenkung leicht hin- und herbewegen. Das ermöglicht den Reifen, nach Bodenhaftung zu suchen.
Zudem führen Nebel und frühe Dunkelheit zu erschwerten Bedingungen und weiteren Gefahrenstellen. So entwickelt man bei einer Fahrt im Nebel einen Tunnelblick. Der Tacho wird außer Acht gelassen. Die Folge: Zu hohe Geschwindigkeit. Außerdem orientieren sich Autofahrer oftmals am Vordermann. Da dessen Rücklichter im Nebel weiter entfernt erscheinen, als sie es tatsächlich sind, fahren viele zu nahe auf.
Auch lassen sich Gefahren erst spät erkennen. Denn schlechte Lichtverhältnisse beanspruchen unsere Augen viel stärker. Bei Dunkelheit sinkt die Sehschärfe schon bei gesunden Augen um 50 Prozent. Wichtig ist daher: Stets mit Gefahren rechnen, auf Fußgänger achten sowie bremsbereit und ohne Zeitdruck fahren.