Deutschland zählt zu den größten europäischen Bio-Produzenten in Europa. Mit einem Umsatzanteil von rund 30 Prozent ist es aber auch der mit Abstand größte Biomarkt in Europa. Auch wenn man nur die Umsatzanteile der Produkte betrachtet, die theoretisch auch in Deutschland erzeugt werden könnten - also beispielsweise Südfrüchte wie Bananen und Kaffee außen vor lässt - kann die hohe Nachfrage bei vielen Biowarengruppen nur mit Erzeugnissen aus dem Ausland gedeckt werden. "Die Produktion kann den dynamisch wachsenden Markt nutzen. Der Boom in der Biobranche eröffnet Chancen für die deutschen Biobauern. Schließlich ist mehr bio aus Deutschland nicht nur für die deutsche Landwirtschaft gut, sondern auch für Umwelt, Natur und Klima", sagte Schmidt.
Um den Ökolandbau weiter voranzutreiben und auf diesem Weg zu unterstützen, setzt Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt auf eine Verbesserung der Rahmenbedingungen. So wurden auf nationaler Ebene die Fördermittel für den Ökolandbau in den vergangenen Jahren mehrfach erhöht. Allein im Vergleich zu 2013 sind für die Umstellung auf den Ökolandbau und die Beibehaltung im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK) 2015 bis zu 24 Prozent höhere Hektarzahlungen beschlossen worden. Auf europäischer Ebene kämpft Schmidt für eine Anpassung der EU-Vorschriften nur im erforderlichen Umfang. "Gerade auch die kleineren und mittleren Betriebe der Biobranche, die ohnehin schon sehr anspruchsvolle Bio-Produktionsstandards anwenden, dürften nicht durch überzogene Neuregelungen zusätzlich belastet werden", sagte Schmidt.
Hintergrundinformationen zum Biomarkt in Deutschland
Ein deutliches Umsatzplus verzeichneten 2014 die Bio-Milchprodukte. Beeindruckende Umsatzzuwächse von 24 Prozent wurden bei Geflügel verzeichnet, bei Eiern stieg der Umsatz um 9 Prozent. Bei Geflügel konnten insbesondere die Fachgeschäfte mit höheren Preisen höhere Umsätze verbuchen. Bei Eiern haben die Discounter zum Jahresanfang die Preise gesenkt und Umsatz verloren, während alle anderen Geschäftstypen weiter zulegten. Zu deutlichen Gewinnern zählten 2014 auch die veganen Ersatzprodukte für Milch und Fleisch, genauso wie alle vegetarischen Brotaufstriche. So gehörten Soja-, Reis- und Hafermilch, pflanzliche Brotaufstriche, Nussmus sowie Tofu zu den erfolgreichsten Produkten im Bio-Fachhandel. Dort erzielten alle als vegan gekennzeichnete Produkte ein Plus von 9 Prozent. Über alle Geschäftstypen betrachtet waren insbesondere die Milchersatz-produkte erfolgreich. Den größten Anteil am jeweiligen Gesamtmarkt verzeichnen nach wie vor Bioeier (siehe Grafik).
Positive Entwicklungen gab es am Markt für Eier auch hinsichtlich des Importanteils. Aufgrund eines Anstiegs der inländischen Produktion werden mittlerweile nur noch 7 Prozent der hierzulande vermarkteten Bioeier importiert. Bei zahlreichen anderen Produktgruppen ist neben der Nachfrage zwar auch das inländische Angebot gestiegen, durch einen vermehrten internationalen Handel konnten die Importanteile insgesamt jedoch nicht gesenkt werden. So wurde beispielsweise bei Schweinefleisch die deutsche Produktion gesteigert, allerdings nicht in gleichem Maße wie in den europäischen Nachbarländern, weshalb sich der Importanteil insgesamt vergrößert hat. Bei Getreideprodukten blieben die Importraten konstant. Am besten abgedeckt wird die inländische Nachfrage bei Rindfleisch, das zu 91 Prozent aus Deutschland stammt.
Zu Verschiebungen kam es auch bei den Marktanteilen der einzelnen Verkaufsstätten. Den größten Zuwachs verzeichneten im Jahr 2014 Naturkostfachgeschäfte und größere Hofläden mit einem Plus von 9 Prozent. Der Zu-wachs im Lebensmitteleinzelhandel fiel mit 4 Prozent leicht unterdurchschnittlich aus. Dennoch machen die Supermärkte, Discounter und Drogerien mit 53 Prozent nach wie vor den größten Umsatz. Einbußen verzeichneten vor allem die "sonstigen Verkaufskanäle", zu denen Bäckereien, Metzgereien, Fachgeschäfte für Obst und Gemüse, Wochenmärkte, kleinere Hofläden, Abo-Kisten, Versandhandel, Tankstellen und Reformhäuser zählen. Sie konnten vom Branchenwachstum nicht profitieren und verloren sogar an Umsätzen.
Weitere Informationen unter www.bmel.de/oekolandbau und www.oekolandbau.de.