Parallel dazu lässt sich ein beeindruckender Erfolg von Bioprodukten beobachten, die trotz viel höherer Preise immer mehr in der Gunst der Verbraucher stehen. Bemerkenswert ist hier der in den letzten Monaten um 52 % gestiegene Absatz.
Diese Marktentwicklung löst eine Kettenreaktion aus: Einerseits zwingt sie die Milchindustrie zu einer Überprüfung ihrer Planung, andererseits schadet sie direkt den Produzenten. Tatsächlich konzentrieren sich, nach Angaben der griechischen Agrargenossenschaft, nicht wenige große Unternehmen der Milchindustrie - unter Berufung auf die hohe Rücklaufmenge, die auf um die 50 Tonnen täglich geschätzt wird - auf die Herstellung und Lieferung von ultrahocherhitzter, lange haltbarer Milch. Hierbei handelt es sich um zum größten Teil importierte, weniger nährstoffreiche und natürlich billigere Produkte.
Was die Produzenten angeht, so erleiden deren Einkommen durch den Preisabfall in den Verbrauchermärkten sowie den starken Anstieg importierter Ware (an die 40 % der Nachfrage wird so gedeckt) starke Einschränkungen - eine Tendenz, die überall in Europa zu sehen ist. Nach eigenen Angaben der Produzenten kauft die Milchindustrie heute Milch für durchschnittlich 30 Cent pro Liter, während der Preis im Mai noch bei bis zu 48 Cent lag - was einer Minderung von um die 38 % entspricht. Im Jahresvergleich, d. h. von März 2008 bis März 2009, lag die Preisminderung bei 8 Cent oder 15 %, nach Angaben der Griechischen Vereinigung für Milch-und Fleischprodukte.
Der Gesamtverbrauch für Kuhmilch in Griechenland liegt bei 1.250.000 Tonnen im Jahr. Davon sind 400-420 tausend Tonnen Frischmilch und 100-120 tausend Tonnen ultrahocherhitzte Milch, ein Anteil, der stetig wächst. Der Rest verteilt sich wie folgt: 400-450 tausend Tonnen werden zur Erzeugung von Joghurt, Nachspeisen und Milchgetränken verwendet, 250-300 tausend Tonnen zur Käseherstellung, und 50-70 tausend Tonnen werden als Kondensmilch verkauft.